Foto: Heinz Konrad
Pfarr- und Wallfahrtskirche Klein Mariazell - Mariä Heimsuchung
Auf einer Anhöhe zwischen Raab- und Rittscheintal liegt die Wallfahrtskirche Klein Mariazell. Sie wurde in den Jahren 1883 bis 1890 anstelle einer seit 1853 bestehenden Kapelle errichtet. Eine eigene Pfarre besteht seit 1926.
Die historische Kirche wurde im Stil des heimischen Spätbarocks erbaut. Das dreijochige Langhaus mit einem geraden Chorabschluss ist mit Wandpilastern gegliedert und von einem Kreuzgratgewölbe überdacht. Das helle, geräumige Innere der Kirche bietet 1000 Personen Platz. Am Chorschluss befindet sich eine Sakristei mit Emporen. Die Hauptfassade wird von einem vorgezogenen quadratischen Turm beherrscht, der mit einem gebrochenem Glockenhelm abgeschlossen ist. Auf beiden Seiten wird der Turm von Kapellen mit Volutengiebel flankiert. Die Gemeinde Eichkögl, im Hügelland des Raabtales gelegen, besticht durch die sanfte Schönheit ihrer Landschaft. Markierte Wander- und Spazierwege laden zur Erkundung dieser Gegend ein, die Erholung vom Stress und der Hektik des Alltags verspricht.
Geschichte:
Die Geschichte des Wallfahrtsortes Klein Mariazell nahm vor gut 185 Jahren ihren Anfang, als 1828 eine gewisse Theresia Payer, zu dieser Zeit noch ein Kind, eine Birke pflanzte und daran ein Bild der Gnadenmutter anbrachte, das sie von einer Wallfahrt mit nach Hause genommen hatte. Erwachsen geworden, ehelichte sie Anton Kobald, den Besitzer des nahe der "Frauenbirke" gelegenen Gasthauses. Im Jahr 1852 bekam der Mann eine Lungentzündung und die Ärzte gaben ihm aufgrund der Schwere der Krankheit nur wenig Hoffnung auf Heilung. Der gläubige Mann gelobte, dass er im Falle seiner Genesung anstelle des einfachen Bildstockes eine Kapelle errichteten würde. Auf wundersame Weise erholte sich Anton Kobald tatsächlich von seinem schweren Leiden und schon am 29. September 1853, dem Fest des Hl. Erzengels Michael, konnte nach zahlreichen Arbeitsstunden die Kapelle "Klein Mariazell" geweiht werden.
Das kleine Kirchlein wurde bald von Gläubigen und Muttergottes-Verehrern aus nah und fern aufgesucht. Votivbilder aus dieser Zeit legen Zeugniss für den Dank dieser Pilger ab, die hier Trost oder Heilung erfahren haben. Aufgrund des zunehmenden Pilgerstromes wurde die Kapelle für die Gläubigen bald zu klein. Da beschloss das kinderlose Ehepaar Kobald den Bau einer Kirche. Die Errichtung des Gotteshauses fand in den Jahren 1883-1890 mit Hilfe zahlreicher Wohltäter statt. Am 14. Juni erfolgte die Segnung der Kirche samt Kirchhof durch Fürst Bischof Dr. Johann Zwerger. Wenige Jahrzehnte später, am 1.Jänner 1926, wurde Eichkögl zur Pfarre erhoben.
Fotos: Bernhard Bergmann / Ingrid Donnerer